Unternehmenszentrale Schüco One, Bielefeld
Foto: Frank Peterschröder
Foto: Frank Peterschröder

Unternehmenszentrale Schüco One, Bielefeld

wittenberg 4.0 trägt zur Nachhaltigkeit bei

Vielerorts wird das klassische Büro einer Metamorphose unterzogen – vom Arbeitsplatz zum Lebensraum. Ein Leuchtturmprojekt dieses neuen Verständnisses ist die neue, im Juni 2022 fertiggestellte Unternehmenszentrale des international agierenden Gebäudehüllen-spezialisten Schüco in Bielefeld.

Der Neubau wurde als erstes Gebäude weltweit mit allen drei renommierten Nachhaltigkeitszertifizierungen LEED, BREEAM und DGNB ausgezeichnet.

Das Erreichen der jeweiligen Vorgaben war Teil des Briefings aller Planungsbeteiligten und betraf auch die Beleuchtung.

Bauherr

Schüco International KG

Architekt

3XN Architects

ELT-Planung

Drees und Sommer

Elektroinstallation

Elektro Beckhoff

Lichtplanung

ENVUE HOMBURG LICHT

Fotografie

Joachim Grothus, Frank Peterschröder

Leistungsumfang

229 × wi4-ab-1r

278 × wi4-ab-1r-dl

820 × wi4-eb-1r

32 × wi4-str

Betritt man das Gebäude, wird man von einem tageslichtdurchfluteten Atrium empfangen. Es verbindet die verspringend übereinander-gestapelten Etagen und erschafft spannende Sichtachsen durch eine Architektur, die Dialog und Wissensaustausch in den Mittelpunkt stellt.

Entlang des zentralen Kerns wurden Downlights der Serie „wittenberg 4.0“ in Zweier- oder Dreiergruppen angeordnet, um die Laufwege entlang der Balustrade gestalterisch zu betonen und die in Sichtbeton ausgeführte Kernwand zu beleuchten. Die schwenkbar ausgeführten Lichtköpfe ermöglichen es, nach Bedarf auch das Leitsystem und Kunstobjekte akzentuieren.

Foto: Frank Peterschröder
Foto: Joachim Grothus

Bei der Planung spielten neben gestalterischen Ansprüchen auch technische und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. Über einen Zeitraum von fast fünf Jahren haben Sascha Homburg und sein Team vom Planungsbüro ENVUE HOMBURG LICHT das Projekt begleitet – von der ersten Konzeptidee, über die Ausführungsplanung bis hin zur Umsetzung.

„Das Licht interagiert mit räumlichen Abfolgen und Strukturen. Es hilft, Raumzonen und Funktionsbereiche weiter zu differenzieren. Individuell auf die Architektur abgestimmte Lichtarten und Lichtqualitäten, sowie raum- und nutzungsspezifische Beleuchtungsszenen unterstützen einen Arbeits- und Lebensraum mit hohen Aufenthaltsqualitäten und eigener, identitätsstiftender Lichtcharakteristik. Ziel war es, ein durchgängiges, gestalterisch hochwertiges und integratives Lichtkonzept mit qualitativen Beleuchtungsprodukten, wertstabilem Produktdesign und aktueller Steuerungstechnik umzusetzen.“

Sascha Homburg

Insgesamt vier unterschiedliche Modelle der vielseitigen Serie „wittenberg 4.0“ beleuchten neben dem Atrium auch das Auditorium, die Bibliothek, die Besprechungsbereiche, Wartezonen und WCs.

„Die formal zurückhaltende Formensprache und die vielseitigen Montagevarianten, sowie das umfangreiche lichttechnische Zubehör, wie Wechsellinsen, Weichzeichnerfolien und Entblendungsaufsätze, waren entscheidendes Auswahlkriterium.“
Sascha Homburg

Foto: Joachim Grothus
Foto: Joachim Grothus

Den Planungsprozess beschreibt der Lichtplaner wie folgt:
„Eine wichtige Grundlage der Lichtplanung war das Pflichtenheft »Green Building« mit den Anforderungen der angestrebten DGNB, LEED, BREEAM und Cradle to Cradle-Zertifizierungen. Dieses wurde von Beginn an berücksichtigt. Auf unsere Anfrage hin, wurden am Ende des Planungsprozesses alle im Gebäude eingesetzten Leuchten durch die EPEA GmbH (Environmental Protection Encouragement Agency), anhand der technischen Datenblätter im Hinblick auf die Green-Building-Anforderungen im Projekt geprüft und jeweils explizit freigegeben.“

Entstanden ist eine im Außen, wie im Inneren, dynamisch wirkende Landmarke mit offener Grundrissstruktur, deren Aufenthaltsqualität von der DGNB sogar mit einer zusätzliche Auszeichnung honoriert wurde.

Foto: Joachim Grothus